Gestern Abend fühlten sich meine Beine gut an. Kaum Schmerzen, ich bin Abends noch durchs Dorf gelaufen, und habe dabei mit Christine telefoniert.
Nachts jedoch taten wieder beide Hacken und das linke Knie weh. Nicht so schlimm wie schon einmal, aber die Nachtruhe hat es schon beeinträchtigt.
Aber was soll's.
Um 6:45 Uhr vibriert meine Uhr. Ich stehe sofort auf und humpel erst einmal zur Toilette. Das Humpeln am Morgen ist normal, die üblichen Anlaufschwierigkeiten eines Pilgers.
Danach wieder packen, anziehen und runter zum Frühstück. Einen großen Café con leche und ein selbstgemachtes Bocadillo.
Dann ab auf die Piste.
Heute gibt es da nicht viel zu erzählen. Nach einer Stunde bin ich in El Burgo Ranero, wo ich in einer Bar ein leckeres Schinkenbaguette als zweites Frühstück esse, während eine vermutlich schwangere junge Katze miauend um meine Beine streicht.
Gleichzeitig trifft Franziska ein und gesellt sich zu mir. Sie geht heute auch NUR bis Reliegos, um sich dort mit einer Schwedin zu treffen.
Dann geht es weiter, linker Fuß, rechter Fuß, usw.. Stinklangweilige Strecke, total öde, meine Motivation sinkt rapide.
Gegen 13 Uhr treffe ich in Reliegos in der Herberge "La Prada" ein, und bin dort für 2 Stunden der einzige Gast.
Nach dem üblichen Prozedere gehe ich langsam durch den ausgestorbenen Ort. Während tagsüber der Himmel leicht bedeckt war, ist es jetzt wieder sehr warm. 6 noch sehr kleine Katzen spielen herum, haben vor Menschen aber offensichtlich Angst.
Nachdem ich ein Cerveza con Limon getrunken habe, gehe ich langsam zur Herberge zurück.
Da sehe ich Thorsten und Tibor die Straße entlang kommen. Sie haben den romanischen Weg gewählt, der 2 Stunden länger ist.
In der Herberge angekommen, stellen die beiden auch sehr schnell fest, daß der Herr des Hauses etwas schlechtgelaunt wirkt. Nicht gerade ein Sympathieträger.
Da wir heute selber kochen wollen,
gehen wir jetzt in die kleine Tienda zum Einkaufen . Mit Händen und Füßen gelingt es Thorsten dem Inhaber die Zutaten zu erklären. Schweinefleisch, Paprika, Chilipulver, Öl etc.. Denn es gibt ungarisches Gulasch.
Zusammen bereiten wir das Essen vor, welches dann 1 1/2 Stunden kochen muß. Aber erst, nachdem es uns gelungen ist, den Induktionsherd in Gang zu setzen.
Das Gulasch schmeckt gut, nur stellt Thorsten fest, daß er wohl etwas zu viel Chilipulver hinein getan hat. So bleibt uns nichts anderes übrig, als die 2 Weinflaschen zu leeren.
Danach geht es dann noch für eine Stunde in die "Revoluzer-Bar".
Eine sehr bekannte Bar des Caminos, die wohl von einem Fidel Castro Fan geführt wird.
Gute Nacht
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen